top of page

Wandel zulassen

Nur wer sich gestattet, auch seine negativen Anteile zu leben, wird sich in der Tiefe erfahren.

Hierbei kommt es natürlich darauf an, zu wissen, wie man seine Destruktivität lenkt, ohne zu zerstören.

Geht das überhaupt?


Die Zerstörung alter Muster kann zuweilen sehr sinnvoll und befreiend sein. Bei einer kontrollierten Explosion achten wir darauf, dass nicht mehr zu Bruch geht als nötig.

Genauso müssen wir auch mit unseren nicht gewollten Emotionen umgehen.

Sie zulassen und kanalisieren in etwas Gewünschtes.


Wenn wir uns erlauben, auch neidisch, auch eifersüchtig, auch wütend, auch blöd, auch herrisch, auch gewaltig zu sein, können wir die Tiefe unseres Wesens erleben und leben.


Mit dem Zulassen kommt die Befreiung von der Ohnmacht.

Wir befreien uns innerlich von dem Gefühl, nicht in Ordnung zu sein. Etwas nicht sein zu dürfen. Etwas zurückhalten zu müssen.

Natürlich gefällt die Zerstörung der äußeren Strukturen vielen Menschen nicht. Und es ist auch gut, dass wir immer mal wieder gezwungen werden, unsere Destruktivität zu stoppen und zu hinterfragen, damit wir nicht zu weit gehen.


Aber per se ist Negativität nicht schlecht, sondern die Veränderung, die kommen muss, damit Neues entsteht.

Menschen, die ihre Negativität zu stark meiden, leiden unter Verdauungsstörungen, weil sie die Zerstörung nicht zulassen.

Zur Verbrennung des Alten gehört das Zulassen dessen, was ist.

Leider ist Zerstörung meistens mit Schmerzen verbunden, weshalb wir uns auch so sehr dagegen wehren. Aber je mehr wir mitgehen und zulassen, umso leichter wird es.


Dass Menschen so viel werten und bewerten, macht den Prozess des Wandels oft unnatürlich lang und schmerzhafter, als er sein müsste.

Ein Tier, das vom Jäger gejagt zur Strecke gebracht wird, ist meist sehr schnell tot und muss nicht viel leiden.

Ein Tier, das zu sehr geliebt wird und nicht gehen darf trotz Schmerzen und offensichtlichem Unbehagen, leidet evtl. mehr als das totgeschossene Reh, das mit Freude verzehrt wird und dessen Energie sich in Muskelkraft wandelt.


Natürlich sind das nur Beispiele, um die Dinge zu verdeutlichen, und sie können je nach Kontext auch ganz anders ausfallen. Letztlich ist jeder aufgefordert, immer in sich selber hineinzufühlen und zu entscheiden, wie weit was gehen darf.

Wann lasse ich zu? Wann lehne ich ab?

Wie viel Wandel darf geschehen und in welchem Maße?

Was passiert, wenn ich mich gegen den Wandel sträube?


 
 
 

Commentaires


bottom of page